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Ein Schmuckstück aus Infraleichtbeton

Im Süden von München hat die Firma dechant ein nicht alltägliches Wohnhaus-Ensemble in vollendeter Sichtbetonoptik errichtet. Ein herausragendes Beispiel für das Zusammenspiel von Architektur und Handwerk, wie eine Wettbewerbsjury befand.

Das Haupthaus von der Straße aus betrachtet

Weit entfernt von typisch alpenländischer Architektur und Bauweise, aber dennoch ein wahres  Schmuckstück: Das „monolithische Ensemble“ im Süden von München. In einem Gemeinschaftswerk realisierten die Firma dechant und das Büro Unterlandstätter Architekten ein einzigartiges Wohnungsbauprojekt in einem gartenstadtähnlichen Quartier.

Die Gartenansicht des Wohngebäudes

Der Ensemblecharakter der beiden Häuser wird nicht zuletzt durch die homogene Materialität des Infraleichtbetons für alle Außenwände gestärkt. Eine Aufgabe, die höchste Expertise in der Ausführung erfordert und somit dem dhib-Bauteam auf dem Leib geschneidert schien. Das Weismainer Unternehmen ist bekannt für komplexe Projekte und wurde insbesondere auf dem Gebiet des Sichtbetons mit zahlreichen Auszeichnungen bedacht, wie etwa bei der Rekonstruktion der berühmten Neuen Meisterhäuser in Dessau. Derartige Sichtbetonflächen sind aufgrund der geringeren Rohdichte weitaus schwieriger herzustellen als Wände aus gewöhnlichem Beton und stellen selbst für erfahrene „Sichtbetonprofis“ immer eine Herausforderung dar.   

Hervorragendes Zusammenspiel gewürdigt

 

Gleiches gilt natürlich auch für die Planer – in diesem Fall das Büro Unterlandstättner Architekten aus München. Auf ihren Entwürfen beruht das gelungene Zusammenspiel zwischen Haupt- und Nebengebäude, wobei sich Letzteres anhand eines leicht reduzierten Volumens gegenüber dem Hauptgebäude vornehm zurücknimmt. Prägnante Einschnitte und die auskragenden Obergeschosse ermöglichen geschützte Terrassen und Freibereiche bei gleichzeitigem Schutz vor Einblicken von außen.

 

Blick ins Innere des Sichtbetonhauses

Beide Gebäude sind in monolithischer Bauweise in Infraleichtbeton errichtet. Dank 45cm starker Außenwände werden die Anforderungen der aktuellen Energieeinsparverordnung (EnEV) eingehalten. Auch die Innenseiten der Außenwände wurden in Sichtbeton belassen, wodurch die monolithische Bauweise und die Raumstrukturen auch in den Gebäuden erlebbar bleiben.   

Das Zusammenspiel von Architektur und Handwerk ist in diesem Fall herausragend gelungen, wie auch die Jury des Wettbewerbs „GEPLANT+AUSGEFÜHRT“ befand. Aus insgesamt 150 Projekten traf das Gremium eine Vorauswahl von 30 Bauprojekten aus Deutschland, Italien, Österreich und der Schweiz. Allesamt erstklassige Beispiele, die von den Beteiligten gemeinsam umgesetzt wurden. Für die Firma dechant war dies übrigens keine Premiere. Bereits im Jahr 2017 landete das Gemeinschaftsprojekt „Verwaltungsgebäude im ländlichen Raum“ unter den Siegern beim Wettbewerb „GEPLANT+AUSGEFÜHRT“.