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Neues aus dem Unternehmen

Von Oberfranken in die Karibik: dechant baut internationale Brücken

Im Rahmen eines internationalen Austauschs machte sich dechant-Innovationsmanagerin Angela Püls mit einer Delegation auf eine bemerkenswerte Reise nach Martinique. Vorausgegangen war eine Baustellenexkursion mit Schülern aus dem Karibikstaat und dem Beruflichen Schulzentrum Kulmbach (BSZ) in der oberfränkischen Heimat. Der Gegenbesuch förderte nicht nur kulturelle Eindrücke, sondern vor allem wertvolle fachliche Impulse.

Von Lichtenfels in die Karibik: Eine Reise voller Entdeckungen
Als Leiter der Reisegruppe fungierte "El Capitaine" Bertram Unger, der stellvertretende Leiter der Fachoberschule des BSZ. Mit dabei waren Jürgen Prinz und Gerd Knorr, Lehrer für Bau- beziehungsweise Kältetechnik sowie Björn Sielaff, Bundesinnungsmeister des BIV Kälte. Auch Bauzeichner-Azubi Niklas Eisentraud gehörte zum Team.
Die Route führte zunächst per Zug zum Frankfurter Flughafen und weiter nach Montréal in Kanada - eine Stadt, die für ihre lebendige Mischung aus französischer und englischer Kultur bekannt ist und damit schon einen Vorgeschmack auf das französisch geprägte Martinique bot. Vor Ort besuchte die Delegation das Unternehmen BrainBox AI, das sich auf die KI-gestützte Optimierung von Gebäudetechnik spezialisiert hat. Seit seiner Gründung im Jahr 2017 hat BrainBox AI seine Technologie in über 14.000 Gebäuden in mehr als 20 Ländern implementiert. Firmenlenker Sam Ramadori präsentierte beeindruckende Lösungen, die den Energieverbrauch von Bauten spürbar reduzieren können.
Ein weiterer Stopp war die École des métiers de la construction de Montréal, wo die Gruppe Einblicke in das kanadische Ausbildungssystem erhielt, das sich grundlegend vom deutschen dualen System unterscheidet. Es folgte eine Stippvisite bei der Vertretung des Freistaats Bayern in Montréal, die maßgeblich zur Kooperation zwischen Bayern und Québec beiträgt.

Tropische Eindrücke und fachlicher Austausch auf Martinique
Nach einem langen Flug tauchte die Delegation auf Martinique schließlich in eine völlig andere Welt ein. Der Besuch begann mit einer Dschungeltour zu den Wasserfällen Cascades de Didier und dem botanischen Garten Jardin De Balata - eine perfekte Gelegenheit, die einzigartige Flora der Insel kennenzulernen, die auch die lokale Baustoffindustrie beeinflusst.
Ein besonderer Höhepunkt war der Empfang beim Rectorat de l'Académie de la Martinique. "Die Begeisterung der einheimischen Schüler über ihren Aufenthalt bei dechant war überwältigend", berichtet Angela Püls. Eine Schülerin formulierte ihre Eindrücke besonders eindrücklich: "Ich fühlte mich, als wäre ich in der Zukunft angekommen." Diese Aussage bestärkt uns in unserem Bestreben, technologisch führend und zukunftsweisend zu bleiben. Die junge Frau plant nun ein Praktikum als Beton- und Stahlbetonbauerin bei uns im Herbst - ein schöner Erfolg unseres internationalen Engagements.
Ein weiterer positiver Aspekt war, dass dechant-Azubi Niklas während des Aufenthalts wertvolle Praxiserfahrungen im führenden Ingenieurbüro B.I.E.B. sammeln durfte. Der Austausch stand auch beim Besuch der Schule für Kältetechnik im Acajou 2, einer der größten und vielfältigsten auf der Insel, im Vordergrund. Besonders bemerkenswert ist die internationale Ausrichtung der Schule: Über Austauschprogramme, etwa im Rahmen von Erasmus+, pflegt das Lycée zahlreiche Partnerschaften, unter anderem auch dem BSZ Kulmbach.

Karibisches Bauwesen: Herausforderungen und Lösungen
In Erinnerung bleibt zudem die Besichtigung im Beton- und Fertigteilwerk B.P.I. der Caraibe Moter Gruppe, die zum Baukonzern Vinci gehört. Die Delegation erhielt exklusive Einblicke in die Herstellung von Betonfertigteilen unter tropischen Bedingungen.
Ein weiteres Highlight war der Besuch des Lycée Professionnel Léopold Bissol, einer berufsbildenden Schule mit Schwerpunkt Bauwesen. Vor Ort wurden unter anderem das Arbeiten in der Höhe mit Gerüsten, einem Exoskelett sowie eine digitale Baustellensimulation vorgeführt. Wie man während der unterschiedlichen Exkursionen in Erfahrung bringen konnte, ist das Bauen in der Karibik stark geprägt von klimatischen, geologischen und kulturellen Gegebenheiten. Aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit, intensiven Sonneneinstrahlung und der Gefahr von tropischen Wirbelstürmen müssen Baumaterialien und Bauweisen besonders robust und witterungsbeständig sein. Beton ist deshalb der dominierende Baustoff, oft in Kombination mit Stahlbewehrung und speziellen Zuschlägen, wie etwa vulkanischem Gestein, das lokal gewonnen wird.

Nachhaltiger Wissenstransfer für die Zukunft
Die Reise nach Martinique war für dechant mehr als ein kultureller Austausch – sie bot tiefe Einblicke in andere Bauweisen, Materialien und Ausbildungssysteme. "Die Erfahrungen auf Martinique haben uns gezeigt, wie unterschiedliche klimatische, geologische und kulturelle Bedingungen zu völlig anderen Herangehensweisen im Bauwesen führen können", fasst Angela Püls zusammen. Mit einem herzlichen "Merci et au revoir Martinique" verabschiedete sich die Delegation von der Karibikinsel.