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dechant erschafft spektakuläre IGA-Freilichtbühne

Bundespräsident Steinmeier während der Eröffnungszeremonie auf der Freilichtbühne 

Die rund 5.000 Gäste der feierlichen Eröffnungszeremonie blickten sorgenvoll in den Himmel. Über der Freilichtbühne wechselten sich dunkle Wolken, Regenschauer und Sonnenstrahlen in kurzen Abständen ab. Wohlwollend ausgedrückt, herrschte zum offiziellen Auftakt der Internationalen Gartenschau „bestes Gärtnerwetter“ im Berliner Bezirk Marzahn-Hellersdorf. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ließ sich seine Laune von den Wetterkapriolen nicht verderben: „Wenn die Welt zu Gast bei Gärtnern ist, kann eigentlich nichts schiefgehen. Mindestens auf der IGA wird auch dieser Sommer märchenhaft, das versichere ich Ihnen.“ Nicht unbedingt wie im Märchen, sondern eher wie am Broadway dürften sich die Gäste während des nachfolgenden Showprogramms gefühlt haben. Künstler wie „Les Elastonautes“ begeisterten die Gäste mit akrobatischen Choreografien in luftiger Höhe, während ein chinesisches Tanzensemble einen spektakulären Drachen- und Löwentanz darbot. Und fast standesgemäß zum einsetzenden Regen präsentierte die Band "Karat" ihren Kultsong "Der blaue Planet". 

Die Gruppe Karat trat im Showprogramm zur IGA-Eröffnung auf 

Hochkomplexer, baulicher Höhepunkt

Neben den Highlights auf der Bühne gab es vor allem einen baulichen Höhepunkt zu bestaunen: die von der Firma dechant erschaffene Freilichtbühne. Das extravagante Bauwerk dürfte aufgrund der futuristischen Optik weltweit einmalig sein. Unsere „Betonkünstler“ vor Ort haben unter anderem ein elliptisch geformtes Bühnendach geschaffen, das trotz einer enormen Fläche von 900 m² fast freischwebend anmutet. Der Kern der außergewöhnlichen Konstruktion besteht aus zwei Y-Stützen, die das bis zu zehn Meter hohe Dach tragen. Zwischen den Stützen und dem Dach sind spezielle, als „halbe Ellipsen“ geformte, Unterzüge eingebaut worden. Nicht zuletzt damit diese 15 Meter langen Bauteile absatzfrei in die angrenzenden Stützen und das Dach übergehen konnten, waren im Vorfeld hochkomplexe Schalungsarbeiten nötig. Ähnlich umfangreich wie die Schalung gestaltete sich auch der Aufbau des 130 Tonnen schweren Traggerüstes. Die Aufbringung der Dachfläche in der vorgegebenen Krümmung erforderte die Ausführung eines abgestuften Gerüsts, auf welches anschließend vorgefertigte Schalungskästen montiert wurden. 
Die ganzen Mühen haben sich gelohnt. Nach der rund achtmonatigen Bauphase hat das dechant-Team in Berlin ein Bauwerk erschaffen, das schon kurz nach der Fertigstellung unisono als „bauliches Highlight“ angepriesen wird. Wer sich selbst ein Bild von der oberfränkischen Baukunst inmitten des 100 Hektar großen Gartenschaugeländes machen möchte, der kann dies ab sofort tun. Die IGA 2017 öffnet ihre Pforten bis zum 15. Oktober unter dem Motto „Ein Mehr aus Farben“. 

Aufwändige Gerüst- und Schalungsarbeiten während der Bauphase