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Der Mensch steht im Mittelpunkt

Die betriebliche Gesundheitspolitik genießt im Hause dechant hohe Priorität. Und dennoch wird dem Thema vielerorts zu wenig Aufmerksamkeit bemessen. Betriebsarzt Dr. Matthias Dülk erläutert, auf was es beim Gesundheitsschutz ankommt.

Die Aufgaben eines Betriebsarztes sind vielschichtig. Von der Vermeidung arbeitsbedingter Gesundheitsgefahren oder Erkrankungen bis hin zu den Maßnahmen zeitgemäßer Gesundheitsförderung. Keine Frage, die betriebsärztliche Betreuung von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern ist ein zentraler Baustein der modernen betrieblichen Gesundheitspolitik. Bei der Firma dechant genießt dieses Thema seit Langem einen hohen Stellenwert. Doch wie läuft die Zusammenarbeit von Unternehmen und Mediziner konkret ab? Wir sprachen mit unserem Betriebsarzt Dr. Matthias Dülk.

Sie arbeiten als Allgemeinmediziner in einer Gemeinschaftspraxis und parallel dazu sind Sie als Betriebsarzt tätig. Welche Art von Ausbildung ist hierfür erforderlich?

Dr. Dülk: Heute gibt es zwei unterschiedliche Wege: Einerseits eine komplette Ausbildung zum Facharzt für Arbeitsmedizin, die theoretisch direkt nach dem Uni-Abschluss erfolgen kann. Es besteht andererseits die Möglichkeit einer Weiterbildung für die sogenannte Zusatzbezeichnung „Betriebsmedizin“. Letztere ist an einen Facharzttitel gebunden.

Dr. Dülk praktiziert in Michelau sowohl als Allgemein- als auch als Betriebsarzt 

 

Kennen Sie viele Kollegen, die als Betriebsmediziner tätig sind?

Es gibt hiervon nur relativ wenige. Der hohe Aufwand einerseits und der Mangel an entsprechenden Weiterbildungsstellen hält viele Kollegen davon ab.

Was sind die wichtigsten Aufgaben eines Betriebsarztes?

Im Wesentlichen stehen beratende Tätigkeiten im Vordergrund. Wir zeigen dem Arbeitgeber Wege auf, wie er für eine bestmögliche Sicherheit und Gesundheit seiner Mitarbeiter*innen im Rahmen deren Tätigkeit sorgen kann. Daneben stehen auch die unterschiedlichen Arten der Gefährdungsbeurteilung im Fokus. Wir schauen auch darauf, wie man Mitarbeiter mit diversen Vorerkrankungen in den Betriebsalltag eingliedern kann.

 

„Jeder Unfall und jede Krankheit, die verhindert werden kann, ist besser als die beste Therapie.“

Dr. Matthias Dülk

 

Ein wichtiger Punkt ist die Prävention. Welche Maßnahmen spielen hierbei gerade im Betrieb eine Rolle?

Wir führen eine Reihe von ganz unterschiedlichen Vorsorgeuntersuchungen durch. Das betrifft nahezu alle möglichen Bereiche, die eine gewisse Gefährdung im Arbeitsleben darstellen können – von der Infektionsgefahr bis zur Fahr- und Steuertätigkeit. Ziel ist es letztlich, diese Gefahren für den Arbeitnehmer zu minimieren oder gar zu verhindern.

Der Austausch mit Mitarbeitern auf den Baustellen ist ein wichtiger Bestandteil der Aufgaben von Dr. Dülk

 

In Sachen Unfallverhütung besteht vielerorts noch Nachholbedarf. Wie könnte man die Arbeitnehmer für dieses Thema noch mehr sensibilisieren?

Am wirkungsvollsten ist meiner Meinung nach das Veröffentlichen von Artikeln mit konkreten Einzelbeispielen. Hierbei könnten betroffene Mitarbeiter ihren Unfall und die Auswirkungen schildern. Hätte man diese Fälle eventuell verhindern können. Der persönliche Bezug weckt hier grundsätzlich mehr Interesse als eine Aneinanderreihung von Vorschriften. Hilfreich können außerdem gezielte Kampagnen sein, wie sie im Hause dechant bereits umgesetzt werden. Darüber hinaus erzeugen Aktionstage oder auch Infostände im Rahmen von Veranstaltungen eine gewisse Aufmerksamkeit.