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Die Wiederauferstehung von Gut Deutschhof

Am historischen Gut Deutschhof tut sich was. Gut sechs Monate nach dem Start der Bauarbeiten schreitet die Sanierung des denkmalgeschützten Areals zügig voran. Auf der Baustelle ist vor allem Präzision gefragt, nicht zuletzt wegen der beengten Platzverhältnisse.  

Das Gut Deutschhof im gleichnamigen Wohnviertel in Schweinfurt durchlebt derzeit seine Wiederauferstehung. Im historischen Gebäudeensemble entstehen 30 moderne Wohnungen mit einer Wohnfläche von rund 3.000 Quadratmeter. Wachgeküsst hat dieses Vorhaben die „Wohnen auf Gut Deutschhof GmbH“, ein Gemeinschaftsprojekt der Firma dechant hoch- und ingenieurbau gmbh (dhib) und der archicult gmbh. Deren Ziel ist klar definiert: Wertvolle Bausubstanz erhalten und dabei ein modernes Wohnquartier erschaffen, welches architektonische und ökologische Standards in Einklang bringt.

Arbeiten am Obergeschoss der Remise: Die Balkonplatte (links) hat ein Gesamtgewicht von 5,5 Tonnen.

 

Beengte Platzverhältnisse und laufender Kindergartenbetrieb

Dass die Jahrhunderte alte Bausubstanz möglichst wenig Schaden nimmt, dafür ist dhib-Bauleiter Markus Renner und sein Team verantwortlich. Dabei gleicht nicht nur die einzige Zufahrt einem Nadelöhr (siehe Bericht vom Spatenstich), auch das beengte Baufeld erschwert die Arbeiten. Entsprechend knapp ist somit auch der Platz für den Erdaushub bemessen, der bei der Erweiterung des Rinderstalls angefallen ist. Rund 4.000 Kubikmeter Boden mussten demnach direkt neben dem denkmalgeschützten Altbestand gelagert werden.


„Da die Böschung des Aushubs annähernd bis zum Gehwegrand reicht, musste aus Sicherheitsgründen eine halbseitige Sperrung eingerichtet werden“, erläutert Markus Renner. Während der Aushubarbeiten galt es zudem den angrenzenden Bestand durch zusätzliche Sicherungsmaßnahmen zu schützen. Hinzu kommt, dass der Betrieb in der Kindertagesstätte Gut Deutschhof auch während der Bauarbeiten ohne große Einschränkungen aufrecht erhalten werden musste. 

Einem zügigen Baufortschritt stand dies bislang dennoch nicht im Wege. Bereits Ende Oktober dürfte der Rohbau der Remise abgeschlossen sein. Anfang 2023 beginnen dann die Arbeiten an den beiden denkmalgeschützten Bestandsgebäuden Herrenhaus und am ehemaligen Rinderstall. Auch hier warten zahlreiche Herausforderungen auf das dhib-Team. So erhalten die Gebäude im Inneren eine völlig neue Struktur und Unterteilung. Es entstehen in der Endphase moderne Wohnungszuschnitte in einem einzigartigen historischen Ambiente. Eines wollte Bauleiter Markus Renner zum Abschluss nicht unausgesprochen lassen: „Allen Anwohnern, die durch die Bauarbeiten beeinträchtigt werden, zollen wir ein dickes Lob für das entgegengebrachte Verständnis und die netten Worte.“

Obergeschoss Remise: Kniestock sowie Innentrennwände sind fertiggestellt.